Wirtschaft braucht Zahlen.
Unsere eingefahrenen Prozesse, Unternehmen zu steuern, benötigen Zahlen. Wirtschaft ist aktuell auf Einfachheit gebaut. Gewinn ist die Zielgröße und der "Plan - Do - Check - Act" Rhythmus ist das Handwerk, das jedem Business Studierenden weltweit seit 70 Jahren gelernt wird. So werden die Navigatoren und Piloten für Millionen von Unternehmen instruiert (und keiner wundert sich, dass die Wende nicht klappt!)
Doch nun: der Zielflughafen ist im Nebel und die Bedingungen werden von allen Seiten schlechter. Die alten Steuerungsgrößen passen nicht mehr zu den neuen Umständen und im Blindflug traut sich keiner auf die Bremse zu steigen. Unbekanntes Terrain.
Neue Zielgröße für Klimatauglichkeit
Vielleicht hilft da ein Rekalibrierung der Navigation. Eine neue Zielgröße, die klimataugliches und wirtschaftliches Handeln miteinander verbindet. Sie muss einfach, leicht verständlich und sofort umsetzbar sein - auch und besonders für kleine Unternehmen. Große Organisationen haben schon ausgeklügelte Controllingsysteme im Einsatz.
Einerseits: Wirtschaft im Kapitalismus ist gewinnorientert. Das kennen wir - Umsatz rauf, Kosten runter. Die Einheit ist die Geldwährung, bei uns Euro.
Andererseits: Wir brauchen minimale Treibhausgas Emissionen durch die unternehmerische Aktivität, jetzt! - 2040 klimaneutral ist das Ziel! Die Einheit dazu ist auch eine Währung: CO2e (die Summe der in CO2 umgerechneten Treibhausgasemissionen entlang des gesamten Lebenszyklus der Produkte.)
Der Klimagewinn verbindet Kapitalismus und Klimawende
Eine einfache Steuerungskennzahl in eine klimaneutrale Zukunft liegt damit auf der Hand
Maximiere den Klimagewinn
durch mehr Gewinn bei gleichen Emissionen (klimaeffizienteres Arbeiten)
durch weniger Emissionen bei gleichem Gewinn.
Kennzahlen sind naiv.
Natürlich vereinfachen Kennzahlen die komplexe Welt und lassen dabei vieles liegen. Die vielfältigen Zusammenhänge zwischen unternehmerischen Aktivitäten und den unterschiedlichen Ebenen der Nachhaltigkeit werden hier nicht abgebildet. Ebenso wird Klimatauglichkeit auf Treibhausgase reduziert, was in so vielen Belangen nicht korrekt ist. Und darüber hinaus führt mehr Klimagewinn nicht automatisch zu weniger CO2 und entspricht dem zu hinterfragenden Wachstumsdogma.
Doch genau hier setzt eine solche Kennzahl an. Das Narrativ des Wachstums hat sich tief in uns eingeprägt und wird in wenigen Monaten nicht weichen. Komplexe Steuerungsgrößen, die die Vielfalt der Klimaschädlichkeit berücksichtigen würden, wären schwer zu kommunizieren und noch schwieriger einzuführen. Wir verlieren Zeit and die wissenschaftliche Präzision. Und genau die haben wir nicht.
Daher wäre die Verwendung einer einfachen und auch ungenauen Steuerungsgröße durchaus vorübergehend sinnvoll bis wir uns mit sinkenden Treibhausgasen wieder Zeit verschafft haben um den kompletten Umbau der Wirtschaft voranzutreiben.
Branchenabhängig
Die Relation zwischen Gewinn und Treibhausgasen ist stark von den Branchen abhängig und kann über diese hinweg nur schwer verglichen werden. Es könnten Korrekturfaktoren entwickelt werden, die diese Ungleichheit abfedern um den Klimagewinn auch als ökonomische Steuerungsgröße zu verwenden. So können Steuern, Subventionen, öffentliche Aufträge oder andere politische Korrekturmaßnahmen am Klimagewinn aufgehängt werden anstatt nur am Gewinn.
CO2 ist eine Währung
Wir sollten im 21. Jahrhundert CO2 als Währung begreifen um es der Geldwährung gleichsetzen zu können. Jedoch mit einer inversen Logik, die in der allgemeinen Wachstumspsychologie nur schwer zu verinnerlichen ist: Je weniger umso besser. Wenn wir dieses psychologische Moment umdrehen in eine Wachstumszahl, dann ist die Wahrscheinlichkeit einer Akzeptanz wesentlich größer.
Um diese Währung auch einzusetzen brauchen alle Unternehmen eine regelmäßige CO2 Bilanzierung. Wir setzen uns mit unserer Angebotspalette dafür ein, dass dieses Know-How auch bei kleineren Unternehmen intern aufgebaut wird und schulen KMU in 2-3 Tagen ein CO2 Bilanzen selbst zu erstellen.
Der Klimagewinn kann als schnelle Unterstützung zu einer klimatauglicheren Unternehmensführung jedenfalls innerbetrieblich angewandt werden und durch die Monats, Quartals und Jahresvergleiche können Steuerungsmaßnahmen schnell umgesetzt werden. Denn Zeit ist der kritische Faktor in unserem Endgame.