Gutes Wachstum - Böses Wachstum

In der Debatte um das Wachstum sind die Fronten verhärtet. Endlicher Planet gegen unendlichen Kapitalismus.

Das grüne Wachstum - und neuerdings sogar die Entkoppelung von Wachstum und Ressourcen - wird von politischer Seite im Moment stark propagiert.

Die Wissenschaft ist sich nicht einig ob es Wachstum ohne mehr Ressourcen überhaupt geben kann. Einer der Kritiker ist Joachim Spangenberg, der meint eine Entkopplung in einem Ausmaß, dass die Umweltschäden dadurch vernachlässigbar wären und wir munter weiterwachsen könnten - das ist unmöglich.

Eine relative Entkopplung scheint in der EU zumindest im Abfallaufkommen gelungen zu sein. Von 2014 bis 2018 stieg die Abfallmenge um 5,2% und die Wirtschaft (Wertschöpfung) um 14,8%. Dahinter können viele Ursachen stehen, eine davon scheint aber auch eine verbesserte Effizienz in der Materialverwendung zu sein.

Vielleicht ist es auch Zeit für einen Kompromiss, eine Übergangslösung bis sich die Wirtschaft vom Wachstumsdogma lösen kann. 

Wachstum auch ohne mehr Ressourcen?

Umsatzwachstum lässt sich bekanntlich in Preis- und Mengenwachstum trennen. Nur Letzteres hat aber direkt verheerende Auswirkungen auf den Ressourcenverbrauch. Warum also sollten die Unternehmen nicht zunächst nach Preiswachstum streben?


In einem Artikel aus 2015 wird Wachstum näher untersucht und eine Wirtschaft vorgeschlagen, bei der Wachstum nicht gleich Mengenwachstum ist.

Stellen wir uns also vor, Sie wollen nächstes Jahr den Umsatz um 5% erhöhen ohne mehr zu verkaufen. Was bedeutet das für den Unternehmer: Wenn die Preise unter gleichen Marktbedingungen steigen sollen, dann wird das nur über zusätzlichen Wert für den Kunden klappen.

Wenn also Unternehmen ihre kreative Kraft konzentriert dazu verwenden um den bestehenden Angeboten mehr Nutzen zu geben, statt in die Fläche zu wachsen, dann könnte Wachstum vielleicht wirklich das eine oder andere Mal von zusätzlichen Ressourcen getrennt werden. Versuchen Sie es mal.

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